Vor ca. 2 Wochen hat die Redaktion folgende dpa-Meldung zugespielt bekommen. Beim Nachrechnen kommen wir aber immer auf 1,4 Milliarden und nicht „bloss“ 850 Millionen Euro deutscher Staatshilfe… 😉 Vielleicht werden die bei der Berechnung der Überbrückungskredite fehlenden 550 Mio. dann einfach von der „Steueroase“ Schweiz eingefordert – via Finanzminister Steinbröck.
Heidelberger Druck hat beim Staat um 850 Millionen Euro nachgefragt
09.06.2009 | 10:05 Uhr
HEIDELBERG (dpa-AFX) – Der angeschlagene Druckmaschinen-Hersteller Heidelberger Druck hat im großen Umfang staatliche Hilfe beantragt. Insgesamt beläuft sich die Summe auf 850 Millionen Euro, wie aus einer Präsentation von Finanzchef Dirk Kaliebe vom Dienstag hervorgeht. 300 Millionen Euro entfallen dabei auf einen Kredit der bundeseigenen KfW-Bankengruppe, für 550 Millionen Euro an Krediten bei Geschäftsbanken soll der Staat notfalls über Bürgschaften gerade stehen. Hinzu kommen soll eine syndizierte, nicht staatlich abgesicherte Kreditlinie über weitere 550 Millionen Euro.
Die finanzierenden Banken hätten grundsätzliche Zusagen gegeben, ließ Kaliebe wissen, diese seien allerdings an Hilfen aus dem Konjunkturpaket II geknüpft. Eingeschaltet sind neben dem Bund auch die Länder Baden-Württemberg und Brandenburg, wo das Unternehmen Standorte betreibt. Damit die Vereinbarungen mit den Banken Bestand haben, müssen die staatlichen Hilfen bis Ende August gewährt werden.
Der „Lenkungsausschuss Unternehmensfinanzierung“ des Bundes hat den Antrag bereits abgenickt, der Haushaltsausschuss muss allerdings noch die Mittel freigeben. Auch vom Wirtschaftsausschuss des Landes Baden-Württemberg erwarte Heidelberger Druck die Entscheidung binnen Kürze, hieß es. „Mit dieser Unterstützung können wir den Zeitraum der Finanzmarktkrise überbrücken“, sagte Vorstandschef Bernhard Schreier laut Redetext. Er rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem neuerlichen Umsatzrückgang und anhaltend roten Zahlen.