Antalis AG erhöht erneut die Papier- und Verpackungspreise per 16. August 2010. Der Grund für diesen weiteren Preisanstieg innert weniger Monate liegt unter anderem im zu kleinen Angebot an Zellstoff. Die Rohstoffpreise steigen dadurch kontinuierlich. Dies zwingt die Papier- und Verpackungshersteller dazu, ihre Preise ebenfalls anzupassen.
Massive Unterversorgung mit Zellstoff…
Innerhalb nur gerade eines Jahres sind die Zellstoffpreise zwischen 40 bis 100 Prozent – je nach Zellstoffart – angestiegen. Der Hauptgrund dafür liegt in einer massiven Unterversorgung an Zellstoff in Europa. Da der Zellstoff schon seit längerem Mangelware ist, konnten in der Vergangenheit keine Lager mit Vorräten zur Überbrückung aufgebaut werden. Die Papierproduzenten sind auf den Einkauf des Zellstoffs angewiesen und müssen die höheren Preise akzeptieren. Bereits im Frühjahr mussten die Anbieter und Händler ihre Preise erhöhen. «Da in nächster Zeit keine Entspannung zu erwarten ist, sind wir gezwungen, erneut die Preiserhöhungen teilweise an unsere Kunden weiterzugeben», teilt Andreas Schraner, Leiter Handel bei Antalis, mit. Dieser Anstieg für Lagerpreise erfolgt per 16. August 2010.
…bei steigender Nachfrage
Ausschlaggebend für die Verknappung des Zellstoffs ist der weltweit rückgängige Zellstoffbestand gekoppelt an ein grosses Bedürfnis nach Papier und Verpackungen, insbesondere im asiatischen Raum. Gerade beim FSC-Zellstoff ist das Angebot beschränkt, da hier die Nachfrage deutlich steigt. Immer noch erschwerend wirken sich die Folgen des Erdbebens anfangs 2010 in Chile aus. Chile ist der grösste Lieferant von Zellstoff. Das Erdbeben zerstörte einen Grossteil der Infrastruktur und reduzierte so das weltweite Zellstoffangebot um 8 Prozent.
Neben dem Missverhältnis von Nachfrage und Angebot verschärft die schlechte Wechselkursentwicklung des Euros gegenüber dem US-Dollar die Situation zusätzlich: Da der Zellstoff in US-Dollar gehandelt wird, entstehen dadurch Mehrkosten.
Lange Lieferzeiten
Weiter führt die aktuelle Situation zu Lieferengpässen. Bis auf Weiteres muss bei Papier und Verpackungen mit längeren Lieferzeiten gerechnet werden, da die Werke verschiedener Hersteller stark ausgelastet sind. Eine rasche Entspannung der Situation ist in nächster Zeit nicht zu erwarten. Die weitere Preisentwicklung ist schwierig einzuschätzen. «Wir können derzeit noch keine Prognosen bezüglich künftiger Preise machen», erklärt Schraner.