Fritz Haller ist vor gut einem Monat am 15. Oktober 2012, kurz vor seinem 88. Geburtstag verstorben. Seine Architektur und das Design des weltweit bekannten USM Haller Möbelsystems schafften es bis ins New Yorker Museum of Modern Art. Die Firma USM U. Schärer in Münsingen (BE) bestätigte entsprechende Medienberichte.
Atelier in Solothurn
Hallers 1963 entworfenes Stahlrohr-System wurde 1988 in einem Streit ums Urheberrecht gerichtlich als Werk der angewandten Kunst gewürdigt. 2001 nahm das Museum of Modern Art MoMA in New York den Klassiker in seine permanente Sammlung auf.
Fritz Haller wurde am 23. Oktober 1924 in Solothurn geboren. Nach einer Lehre als Zimmermann arbeitete er bei verschiedenen Architekten im In- und Ausland, ab 1949 zusammen mit seinem Vater in einem eigenen Atelier in Solothurn. Als Architekt entwarf er um die 100 Schulen, Verwaltungsgebäude, Fabriken, Banken, Bürogebäude und Wohnhäuser.
Mitglied der Akademie der Künste
Anfang der 60er Jahre erhielt er den Auftrag, neue Fabrik- und Bürogebäude für die Metallbau-Firma USM zu entwerfen. Dazu gehörte auch das Büromobiliar. Die ursprünglich nur für den Eigenbedarf bestimmten Möbel werden von der Firma bis heute weltweit vertrieben. Fritz Haller erhielt dafür unter anderem zwei US-amerikanische Designpreise.
1966-1971 war Haller Gastprofessor am Bauforschungsinstitut der University of Southern California in Los Angeles, 1974 wurde er Honorarprofessor der Universität Stuttgart, 1977 ordentlicher Professor an der Universität Karlsruhe. Seit 1994 war er Mitglied der Akademie der Künste Berlin.