Wer hätte das gedacht – ausgerechnet die grösste Messe im Computer und IT-Bereich wird eingestellt. In Zeiten der Digitalisierung hätte die IT-Messe eigentlich vorne sein müssen, doch Aussteller und Besucher blieben aus. Die Zeiten haben sich gerade in der IT Branche geändert. Während vor fast 20 Jahren Bill Gates mit der Präsentation von Windows 95 noch über 750’000 Besucher nach Hannover lockte, waren es bei der letzten Veranstaltung keine 120’000 mehr. Grosse IT-Firmen wie Apple, Adobe und Co machen es vor – sie sind nicht mehr auf Messen angewiesen, sondern präsentieren ihre Produkte auf eigenen Events.
Dies hatte man auch beim Veranstalter, Deutsche Messe, schon länger erkannt und versucht, die CeBIT einer Frischzellenkur zu unterwerfen und die Messe zu verjüngen indem man alles änderte.Die CeBIT 2018 – sie war komplett anders! Und trotzdem war es die letzte CeBIT! Denn das neue Konzept war dann vielleicht doch zuviel des Neuen – oder anders gesagt: Man hat mit dem neuen Konzept nicht nur viele der Aussteller und treuen Fachbesucher verloren, sondern auch keine neuen dazu gewonnen. Den Veranstaltern ist es nicht gelungen die CeBIT in die neue digitale Zeit zu transformieren. Das Konzept von einem Technikfestival mit jungen Kreativen überzeugte viele Aussteller nicht. Erst blieben die Grossen wie Microsoft und Telekom weg, dann auch die anderen. Während zu Hochzeiten um die Jahrtausendwende bis zu 800.000 Besucher nach Hannover pilgerten, waren es an der ersten neuen Cebit im vergangen Juni nicht mal 120.000. Dieser Besucherschwund gab wohl den Ausschlag zur Absage. Die Deutsche Messe gibt der Cebit keine zweite Chance und kommuniziert wie folgt: Man werde das Messeportfolio für Digitalthemen neu sortieren. Die CeBIT in Hannover wird abgesagt. Neue inhaltlich spitze Fachmessen für die digitale Wirtschaft sollen vorbereitet werden. Die industrienahen Digitalthemen der CeBIT werden in die Hannover Messe integriert.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, könnte man deuten.